Dr. Claudio Bacciagaluppi bietet durch die Führung einen Einblick in das Luzerner Musikleben in der turbulenten Zeit um 1800, als sich das aufstrebende Bürgertum in Vereinen organisierte und zunehmend Elemente des früheren elitären Lebens in den öffentlichen Raum trug. Musikliebhaber schlossen sich in Vereinen zusammen und tauschten die gekauften Noten untereinander aus. Solche Entwicklungen lassen sich parallel auch in anderen Schweizer Städten beobachten, etwa in Basel. Bei der Aufführung von Musiktheater spielte jedoch die konfessionelle Trennung, die die Zeit noch prägte, eine entscheidende Rolle. Ausgehend vom gesellschaftlichen Hintergrund wird die Führung auch auf die einzelnen ausgestellten Partituren eingehen. Private Musikliebhaber wie Lukas Sarasin in Basel oder Vereine wie die AML führten ordentlich Kataloge über ihre Sammlungen. Auch wenn einige der Partituren heute verloren sind, wissen wir dank dieser Dokumente, welche Art von Musik das damalige Luzerner Publikum hören konnte. Das Repertoire war zeitlich und geografisch äusserst vielfältig: von Luzerner Musikern bis zu Virtuosen auf Europatourneen, von altbewährten Meistern bis zu den spannendsten Neuerscheinungen.
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