Anna Göldi war die letzte Frau, die 1782 in Europa wegen Hexerei hingerichtet wurde. Ihre Geschichte dreht sich um Themen wie Geschlechterunterdrückung, Machtmissbrauch und systemische Ungerechtigkeit. Themen, die auch heute noch nachhallen, da Frauen und Minderheiten weiterhin mit Unglaubwürdigkeit, Belästigung und gesellschaftlichen Erwartungen zu kämpfen haben.
Mit Hilfe des zeitgenössischen Tanzes werden Parallelen zwischen ihrer Verfolgung im Jahr 1782 und den Kämpfen, denen Frauen und Minderheiten heute ausgesetzt sind, gezogen. Dies geschieht durch die Bewegung einer einzelnen Tänzerin, die zwei Charaktere verkörpert: Anna Göldi „Damals“ und Anna Göldi „Heute“, wobei die physischen und psychologischen Dimensionen der Flucht dargestellt werden – von der buchstäblichen Verfolgung bis hin zum modernen Druck der gesellschaftlichen Beurteilung und Selbstunterdrückung. Ein Projekt, das sich an alle richtet, um Fragen über die Entwicklung unserer Gesellschaft und die noch ausstehenden Kämpfe aufzuwerfen.
Romane Ruggiero residiert vom 20.5.-24.5. in der Dampfzentrale Bern. Am Freitag, 20. Mai findet ein Sharing ihrer aktuellen Arbeit statt.